On-Demand-Verkehr Lotti (Linie A666)
Seit 1. Januar 2024 fährt "Lotti" abends und den ganzen Sonntag und löst dabei den bisherigen Linienbusverkehr in Schwachlastzeiten weitestgehend ab bzw. dehnt dessen Angebot bis 24 Uhr aus.
Die kreisfreie, mittelfränkische Stadt Schwabach hat im Zuge des Nahverkehrsplans eine Schwachstellenanalyse durchgeführt. Diese kam zum Ergebnis, dass es besonders in den Schwachverkehrszeiten kein ausreichendes bzw. gar kein ÖPNV-Angebot gibt. Dies bestätigten Rückmeldungen aus der Bevölkerung im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Erarbeitung eines Mobilitätsplans. Die Einrichtung eines On-Demand-Verkehrs wurde bereits vor Ende des Mobilitätsplans als Leuchtturmprojekt beschlossen, das diese zeitlichen als auch räumlichen Angebotsmängel behebt und zugleich schwach besetzte Busse in der Schwachlastzeit ersetzt und damit das neue Angebot mit„finanziert“.
Im Zuge des Projekts wurde der gesamte sonntägliche Linienverkehr und einige Abendfahrten eingestellt. Der On-Demand-Verkehr „Lotti“ übernimmt diese Aufgabe mit bis zu zwei Fahrzeugen gleichzeitig und verkehrt dabei montags bis samstags von 19 – 24 Uhr sowie sonn- und feiertags von 8 – 24 Uhr. Damit wurde das ÖPNV-Angebot von 21 bis 24 Uhr ausgedehnt sowie sonntags von 8:00 – 10:30 Uhr. Zwischen 19 und 21 Uhr fahren „Lotti“ und der Linienbusverkehr im Mischbetrieb, wobei Parallelbedienungen von Lotti zu vorhandenen Linienbusverkehren systemseitig ausgeschlossen sind. Als Fahrzeuge werden 3 barrierefreie „London-Taxis“ mit 6 Fahrgast-Sitzplätzen sowie ein nicht-barrierefreier herkömmlicher Kleintransporter mit 6 Fahrgast-Sitzplätzen eingesetzt.
Auch räumlich wurde das Angebot ausgedehnt, denn das ohnehin schon dichte Haltestellennetz mit ca. 200 Haltestellen wurde um 50 zusätzliche, virtuelle Haltestellen in Wohngebieten und Bereichen der Naherholung ergänzt, wo Linienbusse nicht hinkämen. Ein Bahnhof auf der Stadtgrenze zu Nürnberg und die Endhaltestelle unseres Liniennetzes im benachbarten Nürnberg-Katzwang werden ebenfalls mitbedient.
Ziel +
Die Einrichtung eines On-Demand-Verkehrs wurde im Zuge eines Mobilitätsplans vorzeitig als Leuchtturmprojekt beschlossen, das zeitliche und räumliche Angebotsmängel des ÖPNV behebt, zugleich schwach besetzte Busse in der Schwachlastzeit ersetzt und damit das neue Angebot mit„finanziert".
Rechtliche Grundlagen +
Linienbedarfsverkehr mit Kraftfahrzeugen nach § 44 PBefG
Begleitmaßnahmen +
Ressourcen (nicht finanziell): Hohe Motivation und großes Engagement von Software-Entwickelnden, Verbundmitarbeitenden, Mitarbeitenden des Servicetelefons, der Fahrdienstleistung und nicht zuletzt des Fahrpersonals sind erforderlich und helfen über anfängliche Kinderkrankheiten hinweg.
Bürgerbeteiligung: Die Projektidee entstand bei Sichtung der völlig frei formulierten Rückmeldungen von Teilnehmer/innen mehrerer Bürgerbeteiligungen eines Mobilitätsplans, denn das Projekt ist in der Lage sowohl zeitliche (Takt, zeitliche Ausdehnung abends) als auch räumliche Defizite zu beheben.
Begleitkommunikation:
Ein Marketingkonzept wurde extern vergeben und mit dem Dienstleister weiterentwickelt, das die Bürgerschaft auf der emotionalen Ebene angesprochen hat.
Es wurden diverse Präsentationen und "App-Schulungen" für Senioren und Seniorinnen angeboten.
Ergänzende Baumaßnahmen: Virtuelle Haltestellen wurden zur besseren Auffindbarkeit mit Bodenmarkierungen gekennzeichnet. Dabei haben sich zweifarbige Sprühelemente bewährt, die mit Schablone aufgetragen wurden.
Hemmnisse +
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Erfolgsfaktoren +
- Tiefenintegrierte Verbund-App, die aus der elektron. Fahrplanauskunft heraus die Buchung eines On-Demand-Verkehrs ermöglicht; zusätzl. telefonische Buchbarkeit (keine digitale Barriere)
- Im 1. Jahr kein Aufpreis (keine finanzielle Barriere)
- Barrierefreie Fahrzeuge (keine physische Barriere)
Ansprechpartner/in
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